Schwerpunktaktion

Schwerpunktaktion 2022-2023

Thema:
Verkehrssicherheit
in ländlichen Räumen

  • Landstraßen sind die gefährlichsten Verkehrswege. Hier ereignen sich vergleichsweise die meisten schweren Unfälle. Genügend Sicherheitsabstand beim Überholen, Rücksicht und reduzierte Geschwindigkeit bei Ortsdurchfahrten sowie generelle Vorsicht und Voraussicht reduzieren die Unfallwahrscheinlichkeit und Unfallschwere außerorts. Motoradfahrende sowie Traktoren und andere landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge erfordern zudem ein besonders umsichtiges Fahrverhalten. Dieses Thema beleuchtet die Schwerpunktaktion 2022/23 des DVR, der Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen.

Mögliche Ursachen:



„Biker unterwegs – Rücksicht nehmen“

Im Jahr 2020 kam es auf deutschen Landstraßen zu etwas mehr als 13.000 Unfällen mit Motorrad- und Mopedfahrenden. Dabei verloren etwas mehr als 400 Menschen ihr Leben. Motorradunfälle sind gekennzeichnet durch höhere Risiken von schweren Verletzungen oder tödlichem Ausgang.

Gefahr von anderen Verkehrsteilnehmenden

Eine große Gefahr für Bikerinnen und Biker stellt das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden dar. Denn in rund der Hälfte der Motorradunfälle waren die Fahrenden von Pkw oder Nutzfahrzeugen die Unfallverursachenden. So werden Motorradfahrende gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen erst sehr spät, manchmal komplett übersehen. Zudem schätzen viele die hohen Geschwindigkeiten und das Beschleunigungsverhalten der Motorräder falsch ein. Auch unterschätzen viele Pkw-Fahrende, dass Motorräder aufgrund ihrer Schräglage in Kurven deutlich mehr Platz benötigen, als die Breite der Fahrzeuge vermuten lässt.

Viele Alleinunfälle

Aber auch die Motorradfahrenden selbst verursachen Unfälle. Knapp ein Drittel der Unfälle, bei denen Motorradfahrende verletzt oder getötet werden, sind sogenannte Fahrunfälle. Dies sind Alleinunfälle, bei denen die Fahrenden die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben, ohne dass andere Personen beteiligt waren. Ursachen dafür sind überhöhte Geschwindigkeiten, riskante Überholmanöver oder die Überschätzung des eigenen Fahrvermögens. Zudem kann falsche oder fehlende Schutzkleidung auch bei eher harmlosen Unfällen zu schweren Verletzungen führen.

Auf äußere Umstände achten

Ein sich abrupt ändernder Straßenbelag kann eine ebenso große Rutschgefahr wie Laub, Nässe, Sand oder Rollsplit auf der Straße darstellen. Aber auch scharfe Kanten an Leitplanken oder ein fehlender Unterfahrschutz können verheerende Unfallfolgen nach sich ziehen. Fehlende oder unzureichende Sichtweiten in Kreuzungsbereichen begünstigen, dass Bikerinnen und Biker übersehen werden.

Ganz schön trügerisch

Biken kann aus vielen Gründen sehr gefährlich sein. Um mit dem motorisierten Zweirad sicher und entspannt anzukommen, sollten Motorradfahrende das Verkehrsumfeld intensiv beobachten, vorausahnend und defensiv fahren, die Fahrbahn und deren Belag stets im Blick haben sowie immer die richtige Schutzkleidung tragen. Alle Verkehrsteilnehmenden sollten das Beschleunigungsvermögen, die Geschwindigkeiten und die Breite der Bikes nicht unterschätzen, möglichst weit rechts fahren und keine Kurven schneiden.

Alle Schwerpunkte

Themenüberblick:

2024

Aufmerksamkeits-
defizite

2022/23

Verkehrssicher­heit in länd­lichen Räumen

2021

Rücksicht im
Straßenverkehr

2020

Mobilität und
Elektromobilität

2019

Alleinunfälle und
ihre Gründe

2018

Emotionen im
Straßenverkehr

2017

Wind und
Wetter

2016

Risikowahrnehmung
und -abwendung