Schwerpunktaktion 2018
Thema:
Emotionen
- Im Straßenverkehr spielen Emotionen eine große Rolle. Je stärker eine Emotion ist, desto gefährlicher können ihre Auswirkungen sein. Um die eigene Gefühlswelt gut im Griff zu haben, lohnt es sich, Verkehrssituationen nicht nur aus der eigenen Sicht, sondern auch vom Standpunkt anderer aus zu betrachten. Der Perspektivwechsel ist zentral für eine sichere Verkehrswelt. Dieses Thema beleuchtet die Schwerpunktaktion 2018 des DVR, der Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen.
„Emotionen im Straßenverkehr“
Im Straßenverkehr spielen Emotionen eine große Rolle. So können Menschen bei der Verkehrsteilnahme unter anderem folgende Emotionen verspüren:
- Angst und Furcht (z. B. wenn man auf dem Rad ist und sehr eng überholt wird)
- Freude, Zufriedenheit und Euphorie (z. B. bei einer Ausfahrt mit dem Motorrad)
- Ärger, Wut und Zorn (z. B. wenn einem die Vorfahrt genommen wird)
- Kränkung (z. B. wenn man angehupt wird)
- Ungeduld oder Aggression (z. B. wenn man sehr langsam hinter einem Traktor oder Rad herfahren muss)
- Trauer und Kummer (z. B. wenn man in Gedanken bei einem Unfall einer bekannten Person ist)
- Gelassenheit und Souveränität (z. B. wenn Zeitdruck oder Stress ignoriert werden)
Gefühle und Emotionen
Am Anfang jeder Emotion steht die gedankliche Bewertung einer Situation bzw. eines Erlebnisses: Kann mir diese Situation bedrohlich werden? Oder ist sie mir angenehm? Und kann ich sie mit meinen Fähigkeiten und Mitteln bewältigen? Hinzu tritt dann ein innerlich erlebter Eindruck, das „Gefühl“ im engeren Sinne. Man fühlt sich zum Beispiel traurig oder freut sich über ein Erlebnis.
Emotionen sind verbunden mit körperlichen und mentalen Reaktionen, zum Beispiel mit einem heißen Kopf, Magendrücken, beschleunigtem Puls und angespannten Muskeln. Bei diesen Reaktionen handelt es sich um unbewusste Prozesse, mit denen der Organismus sich auf die Situation einstellen will.
Große Emotion, große Gefahr
Nicht die Emotionen selbst sind gefährlich, sondern ihre Intensität und die möglicherweise daraus entstehenden Handlungen. Denn je stärker eine Emotion, desto größer ist die Gefahr, sich von dieser Emotion zu Handlungen hinreißen zu lassen, durch die man sich selbst oder andere gefährdet.
Was also tun?
Zunächst einmal ist es wichtig, sich einen Moment zum Nachdenken zu nehmen. In welchen Situationen reagiere ich üblicherweise mit starken Emotionen? Reagiere ich bei Zeitdruck nervös und gereizt? Dann sollte ich zum Beispiel darauf achten, immer ausreichend Zeit einzuplanen. Um die eigenen Emotionen gut im Griff zu haben, sollte man zudem bereit sein, Verkehrssituationen nicht nur aus der eigenen Perspektive, sondern auch vom Standpunkt anderer zu betrachten.
Wer in einer Verkehrssituation Ärger, Stress oder Wut in sich aufsteigen fühlt, kann laut zu sich sagen: „Stopp! Ich lasse mich nicht provozieren!“. Um dann auch ruhig und gelassen zu bleiben, können vorher zurechtgelegte Sätze helfen, beispielsweise: „In meinem Auto bin ich verantwortlich – ich lasse mich von anderen nicht zu riskantem Verhalten bewegen.“
Alle Schwerpunkte